Die revolutionären Ideen und Praktiken der neuen
Spiele sind, geistesgeschichtlich gesehen: das Prinzip
des Spiels neben aller Arbeit; Einführung des Trumpf
(Stechen von anderen Farben); Umwälzung der Hierar-
chien; Prinzipien der akzeptierten Listigkeit durch das Kaisern; das Umdeuten der Welten beim Tarot (inkl. Figur
des Magiers); die Einführung des Narren (beim Tarot), resp. des Stupfs (beim Kaisern), also der Karten, die von
ihrer Natur nach unbesiegbar sind. Schliesslich die Einführung der Gleichwertigkeit von Mann und Frau (Päpstin -
Papst, was ein grosser Anfangs-Impuls für die Idee der Gleichberechtigung ist, die sich 1792 schliesslich
politischen ankündigte und um 20. Jhd. Wirklichkeit wurde. Der Narr ist ein Vorläufer des Jokers, der jede Figur,
Farbe und Form annehmen kann. Der Joker als „wilde Karte“ kam im 19. Jahrhundert auf.
Seit dem Ende des 20. Jahrhunderts werden diese neuen Prinzipien neu auch auf die Lebenswelt im Ganzen
angewandt. Damit springt die Kultur auf eine neue Stufe: auf die Stufe, wo es um die Grossartigkeit des Lebens
geht, die Stufe der Fundur.
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Kaiserkarten sind List-Karten. Tarotkarten sind Deutungskarten.
Anders als Kaiserkarten dienen Tarot-Karten nicht dem Spiel,
sondern der Lebensdeutung, der Erläuterung von Sinnfragen und
dem Verständnis von Abhängigkeiten.
Ein gemeinsames Anliegen von Kaiserkarten und Tarotkarten
besteht darin, dass sie die Welt anders darstellen, als man sie im
alltäglichen, geläufigen Verstand interpretiert und lebt.
Kaiserkarten brauchen grosse Listkunde. Tarotkarten verweisen auf
Schicksalsfäden. Kaiserkarten stürzen die sogenannte natürliche
Ordnung um, Tarotkarten deuten sie und sehen die Wirklichkeit von
einer anderen Seite („Päpstin“ statt „Papst“; „Narr“ oder „Magier“ als
erste Karte statt Trumpfbauer oder König. Kaiserspiele fahren
Strategien. Tarot-Spiele suchen die grundlegenden Kategorien zu
definieren, wie die Welt gestaltet wird. In der Philosophie hatte im
4. Jhd. v. Chr. der Philosoph Aristoteles die Welt in 10 Grundkatego-
rien aufgeteilt.
Die Tarotkarten enthalten 22 Trumpfkarten und 56 Farbkarten. Das
Tarotspiel taucht im Zusammenhang mit den Trionfi-Karten, und
damit der Kaiserkarten, in Italien während der ersten Hälfte des 15.
Jahrhunderts auf.
Im Leben gilt: Umstürzen (wandeln) und umdeuten gehören zusam-
men.
„Die großen Arkana bestehen aus 22 Karten, deren Sinnbilder sich von den Bildern der Spielkarten völlig unterscheiden. Während
diese Karten im ältesten bekannten Deck, dem Visconti-Tarot, unnummeriert sind, sind 21 dieser Karten seit den Vorläufern des
Marseille-Tarot aus dem 16. Jahrhundert nummeriert. Die Karte des Narren trägt traditionell entweder keine Zahl, oder sie wird mit
der Null, in seltenen Fällen mit der Zahl 22 gekennzeichnet. In einigen wenigen Decks wird die Karte des Narren auch zwischen oder
nach den anderen Karten des großen Arkanums eingeordnet, und dann auch entsprechend nummeriert, oder er wird in der Tradition
von Papus, Eliphas Levi und A. E. Waite als Null zwischen den Karten XX und XXI eingeordnet.
Diese 22 Karten wurden im vorletzten Jahrhundert von Oswald Wirth mit der Bedeutung als „Einweihungsstufen“ belegt und später
von Elisabeth Haich in ihrem Tarotbuch[33] als „22 universelle Stufen des Bewusstseins“ bezeichnet. In diesen Bereich gehören die
Decks nach Oswald Wirth, der Waite-Tarot (Arthur Edward Waite) und vor allem der Marseille-Tarot. Jedem Tarotblatt wird hier ein
Buchstabe des hebräischen Alphabets zugeordnet. [Die Zahl 22 fand gegen Ende des 15. Jahrhunderts seine Fixierung:
21 Trumpfkarten, plus ein Narr.]
Die folgende Liste gibt die üblichen Namen und die übliche Nummerierung, die bei einzelnen Decks abweichen kann, so sind im
Rider-Waite-Deck die Positionen und damit die Nummern von Gerechtigkeit und Stärke vertauscht, während im Crowley-Tarot
mehrere Trümpfe andere Namen tragen, zum Beispiel heißt „Das Gericht“ bei Crowley „The Aeon“. Zu den Einzelheiten von
Darstellung und Deutung siehe die betreffenden Artikel.“ >Aus Wikipedia
O – Der Narr
I – Der Magier
II – Die Hohepriesterin
III – Die Herrscherin
IV – Der Herrscher
V – Der Hierophant
VI – Die Liebenden
VII – Der Wagen
VIII – Die Gerechtigkeit
IX – Der Eremit
X – Das Rad des Schicksals
XI – Die Kraft
XII – Der Gehängte
XIII – Der Tod
XIV – Die Mäßigkeit
XV – Der Teufel
XVI – Der Turm
XVII – Der Stern
XVIII – Der Mond
XIX – Die Sonne
XX – Das Gericht
XXI – Die Welt
„>Die kleinen Arkana (auch: kleines Arkanum) bestehen aus vier mal vierzehn Karten in vier unterschiedlichen Farben oder
Reihen, die jeweils aus zehn Zahlenkarten (1 (=Ass) bis 10) und vier meist Hofkarten genannten Karten bestehen.
Einzelne Decks verändern diese Anzahl, wie das obengenannte Universal-Tarot. Einige wenige Decks nummerieren
entweder die Karten von 1 bis 14 durch, oder verzichten sogar auf Farben, und nummerieren diese Karten von 1 bis 56
durch. Es ist allerdings teilweise umstritten, ob es sich bei solchen Decks noch in jedem Fall um Tarot-Karten handelt, oder
bereits um eigene Deutungssysteme.“
0 Der grüne Mann (der Narr)
1 Der hohe Priester (der Magier)
2 Die hohe Priesterin
3 Die Herrin (die Kaiserin)
4 Der Herr (der Kaiser)
5 Der Druide (der Hierophant)
6 Die Liebenden
7 Der Wagen
8 Die Kriegerin (Kraft)
9 Der Schamane (der Eremit)
10 Das Rad
11 Das Gewebe (Gerechtigkeit)
12 Das Opfer (der Gehängte)
13 Der Tod
14 Die Unterwelt (der Teufel)
15 Der Turm
16 Die Einweihung (Mäßigung)
17 Der Stern
18 Der Mond
19 Die Sonne
20 Die Wiedergeburt (das Gericht)
21 Der Weltenbaum (die Welt)
Tarotkarten - Welt UMDEUTEN seit…
Das kleine Arkanum (arcanum = Geheimnis) umfasst 56 Karten.
Der Ausgestaltung der Karten sind keine Grenzen gesetzt. >link
Auch ägyptische Motive werden oft dargestellt >link
Modernes Kartenset von Dal Negro im
Stile des Bologneser Tarocco (Tarot)
> link
17. Jahrhundert, im Stile des Bologneser Tarots.
Ein personalisiertes Luxus-Set von Giuseppe
Maria Mitelli.
> Link
The painting depicts Prince Francesco Antelminelli
Castracani Fibbia (1360-1419) with a deck of Tarot cards,
tarocchino bolognese. The Queen of Batons can be seen,
bearing the Fibbia arms.
Das Portrait zeigt Prinz Francesco Antelminelli Castracani
Fibbia (1360-1419). Er hält ein Set von Tarocco-Karten im
bologneser Stil in der Hand. Die Königin der Stäbe ist zu
sehen, wie sie die Fibbia-Waffen trägt.
Das Bild zeigt, dass das Tarock (tarocco) vor 1419
erfunden wurde.
Der Narr hat im Karten-Set mit 22 Trümpfen keine Zahl, sondern die Null zugeordnet. Er zählt nicht, im
normalen Sinne gesprochen. Er gehört einer anderen Welt an. Er ist „jenseits“ der Gesetze. so wie auch die
Stupfkarten (Trumpf-7 ist der höchste Stupf).
Der Narr darf sich auch alle Sorten von List leisten - ausser dem Herrn zu sehr zu missfallen. Um das zu
vermeiden, brachte er die schwierigen und heiklen Dinge humorvoll vor. Er nutzte das vorderlistige Flow-
Prinzip: Lachen und Humor brechen die Strenge und Härte
Die vier Farben des Tarot sind: Stöcke (Baum), Kelch (Gefäss), Münze (Geld), Schwert (Waffe).
Die vier Figuren sind: König (Herrscher), Königin (ebenbürtiges weibliches Prinzip), Ritter (Adel), Diener (ohne
Zudienende gibt es keine „Höheren“.
Schafskopf - Bayrisches Tarock